Briefmarke

aus Philapedia, dem Lexikon der Philatelie.
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Eine Briefmarke ist ein von staatlicher oder privater Seite ausgegebene Gebührenmarke als Quittung für den Anspruch auf postalische Leistungen, wie zum Beispiel der Postbeförderung. Sie kann auch zur Bescheinigung der Befreiung von Postgebühren dienen, wie zum Beispiel bei der Feldpost.

Die ausgebende Seite, also zum Beispiel eine staatliche Behörde, die Postverwaltung oder ein Privatunternehmen, muss dazu durch eine Stelle autorisiert werden, die die Posthoheit innehat. Besitzt ein Privatunternehmen eine entsprechende Lizenz, sind auch durch dieses Unternehmen ausgegebene Privatpostmarken als Briefmarken zu betrachten.

Briefmarken sind meist in Papierform, gezähnt oder geschnitten, und zu Zwecken der Fälschungssicherheit mit weiteren Kennungen, wie zum Beispiel einem Wasserzeichen oder Lumineszenz versehen und werden verklebt. Als Briefmarken zählen auch Freimarken aus Wertzeichendruckern, Freistempel, sowie internationale Antwortscheine.

Zum Zeichen, dass die vereinbarte Postleistung erbracht wurde, werden Briefmarken in der Regel durch Stempel entwertet, dies kann aber auch manuell zum Beispiel per Federzug geschehen.

Der Erfinder der Briefmarke, Sir Rowland Hill, definiert eine Briefmarke wie folgt: "Stücke(n) von Papier...gerade groß genug, um den Stempel zu tragen und auf der Rückseite mit Leim bestrichen".

Rechtlich gesehen sind Briefmarken seit der Öffnung des Marktes für Privatunternehmen sogenannte Inhabermarken: Sie haben nicht mehr den Status amtlicher Wertzeichen im Sinne eines Zahlungsmittels, sondern gelten eher als Anrechtsverbriefung auf einer vorher schon bestimmten Beförderungsleistung.

Neben dieser offiziellen Bedeutung tragen Briefmarken und die Art, wie diese verwendet werden, manchmal auch eine weitere, versteckte Bedeutung in sich. Hierzu gehört zum Beispiel die Briefmarkensprache als Mittel der Verständigung zwischen Liebespaaren.

Briefmarken werden darüber hinaus auch als eigenständiger Wert an sich betrachtet, da sie oft mit künstlerischen Motiven versehen sind und so auch losgelöst vom Gebührencharakter als Wertobjekt gesammelt werden. Der Sammlerwert kann daher bedeutend höher sein als der Gebührenwert oder Nominalwert - die teuerste Marke der Welt, die Tre Skilling Banco liegt derzeit bei 1,8 Millionen EUR. Neben den regulären Ausgaben finden sich zudem Fälschungen, die auf illegale Weise vom Wert einer Briefmarke zu profitieren versuchen oder politische Zwecke verfolgen.

Beim Sammeln von Briefmarken unterscheidet man zwischen Motivsammlungen, der klassischen Sammlung nach regionalen Gebieten, sowie der Spezialsammlung, die sich einem bestimmten inhaltlichen Thema widmet. Oft spielt bei der Wahl der Sammlungsweise die Abgeschlossenheit des Gebiets eine Rolle. Zum Aufbau und zur Führung einer Sammlung gibt es eine Reihe von Hilfsmitteln, die dem Sammler zur Verfügung stehen.

Sammlerstücke von hohem Wert sind immer der Gefahr der Fälschung ausgesetzt, weswegen sich Sammler oft an Prüfer wenden, um sich die Echtheit von dritter Seite bestätigen zu lassen. Neben Fälschungen gibt es aber auch den legalen Nachdruck von Marken, zum Beispiel in Form eines Faksimiles.

Es gibt eine Reihe von philatelistischen Organisationen und Fachmedien, auf die interessierte Sammler zurückgreifen können.