Stempel

aus Philapedia, dem Lexikon der Philatelie.
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Ein Stempel ist eine Art der Entwertung von Briefmarken die durch die Post oder einer amtlich beauftragten Organisation erfolgt, um zu kennzeichnen, dass die Beförderungsleistung für das Poststück erbracht wurde und eine Wiederverwendung zu verhindern.

Gleichzeitig hat der Poststempel meist auch urkundliche Kraft, um beispielsweise dem Absender das rechtzeitige Versenden von Schrifstücken zu bescheinigen und so per Posteingangsstempel eine gesetzte Frist zu wahren.

Eine philatelistische Besonderheit ist auch das Zusammenspiel von korrektem Stempel und nicht mehr oder noch nicht gültiger Frankatur. Sammler unterscheiden hier zwischen Vorläufer, Mitläufer und Nachläufer.

Neben der Zeitangabe ist auch die Ortsangabe von Bedeutung und stellt eine weitere Möglichkeit zur Spezialisierung von Sammlungen dar, wie zum Beispiel Stempel mit 4-stelligen Postleitzahlen.

Erfolgt die Entwertung einer Briefmarke nicht als Leistungsquittung, sondern auf Verlangen aus philatelistischen Gründen, spricht man von Gefälligkeitsstempeln. Diese Art der Entwertung bewirkt bei Sammlern meist einen Wertabschlag.

Sammler unterscheiden die verschiedensten Stempelformen, die meist typisch für einen Abschnitt der Zeitgeschichte sind. Bekannte Stempelformen sind:

   * Absenderfreistempel
   * Bahnpoststempel
   * Befreiungsstempel
   * Datumsbrückenstempel
   * Fächerstempel
   * Fahnenstempel
   * Fauststempel
   * Fingerhutstempel
   * Halbkreisstempel
   * Hammerstempel
   * Hufeisenstempel
   * Klauckestempel
   * Korkstempel
   * Mühlradstempel
   * Malteserkreuzstempel
   * Maschinenstempel
   * Postablagestempel
   * Postfreistempel
   * Rayonstempel
   * Rollenstempel
   * Segmentstempel
   * Steigbügelstempel
   * Strichstempel
   * Uhrradstempel
   * Vollgitterstempel


Oft werden Abstempelungen auch genutzt, um weitere Inhalte zu transportieren, wie zum Beispiel feierliche Anlässe, Werbung oder auch Propaganda. Zusätzlich gibt es auch postalisch bedingte, zusätzliche Abstempelungen, zum Beispiel bei Nachporto, Expresszustellung oder ähnlichen Formen.

Ersttagsbriefe sind eine besondere Kombination von Stempel und Briefmarke vom ersten Tag der Ausgabe am Postschalter. Die verwendeten Umschläge sind oft auch besonders gestaltet. Ersttagsbriefe stellen ein eigenes Sammelgebiet dar.

Eine weitere, besondere Art der Abstempelung sind die Feldpoststempel, die aus Gründen der Spionageabwehr keine klar lesbaren Ortsangaben enthalten dürfen. Die Feldpost löst die Weiterleitung über die Verwendung von Feldpostnummern, die dann an zentralen Verteilerstellen in Klarnamen übersetzt werden.

Alle Poststempel können maschinell oder von Hand angebracht werden, im modernen Postbetrieb geschieht das so gut wie immer maschinell.

Da Abstempelungen von Briefmarken oft auch einen deutlichen Wertunterschied machen, kommen Stempelfälschungen auf ansonsten echten Briefmarken relativ häufig vor.