Album

aus Philapedia, dem Lexikon der Philatelie.
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Zentrales Hilfsmittel für den Sammler war und ist das Briefmarkenalbum, dass schon 1862 zum ersten Mal als Einklebealbum erschien. Alle modernen Alben beruhen heute jedoch auf einem Steckprinzip - das früher übliche Befestigen von Briefmarken direkt oder per Falz ist aufgrund der Beschädigungen der Marken heute unüblich geworden.


Albenarten


Bei der Auswahl des geeigneten Albums für die eigene Sammlung gilt es grundsätzlich zwischen zwei Formen zu unterscheiden:

   * Einsteckbücher
   * Albensysteme


Einsteckbücher sind Alben, die eine feste Anzahl von Blättern in vorgegebener Form haben. Jedes Blatt weist mehrere Reihen von fortlaufenden oder unterteilten Steckstreifen auf, hinter die die Briefmarken gesteckt werden können. Die einzelnen Albenseiten sind durch ein oder zwei Zwischenseiten getrennt.

Albensysteme bestehen aus einem Binder und einer weiteren Anzahl von frei kombinierbaren Albenblättern. Die Bindung kann auf verschiedene mechanische Arten erfolgen, wie zum Beispiel durch Rund- oder Schlitzlochung, oder auch durch Einklemmen der einzelnen Seiten.

Zwar sind Einsteckbücher ein guter und auch günstiger Start in die Philatelie, haben aber doch den Nachteil, keine Umstellung der Systematik zu erlauben, ohne dass weite Teile des Albums umsortiert werden müssen. Zudem ist es hier recht schwer möglich, besondere Formate, wie Blöcke, Briefe oder Postscheine problemlos zu integrieren.

Albensysteme sind hier deutlich flexibler, da jeder Anbieter eine ganze Reihe von unterschiedlichen Albenblätterformate anbietet. Sollen hier neue Marken in die bestehende Sammlung eingesetzt werden, reicht es, entsprechende Einzelblätter einfach zwischenzufügen, ohne weitere Umsortierungen vorzunehmen. Diese Flexibilität bezahlt der Sammler jedoch mit einem höheren Anschaffungspreis.

Es gibt jedoch mittlerweile für den Philatelisten mit Computer auch entsprechende Programme, die die individuelle Gestaltung einzelner Albumseiten erlauben. Diese Seiten können dann einfach ausgedruckt, mit Schutztaschen versehen werden, so dass hier praktisch jede Sammlungsgestaltung möglich wird.


Qualitätsmerkmale

Bei der Anschaffung eines Albums gibt es eine Reihe von Qualitätsmerkmalen, die beachtet werden sollte. Zum einen ist es unerläßlich, dass das verwendete Material frei von Weichmachern und/oder Säure ist, damit die Briefmarken auch langfristig nicht angegriffen werden.

Dann sollte wie eingangs schon geschrieben nur ein Album mit Stecksystem benutzt werden - Alben, in die die Marken eingeklebt werden müssen, sollten nicht mehr benutzt werden.

Danach gibt es eine Reihe von "Kann"-Merkmalen, die je nach Geldbeutel und Geschmack ausgewählt werden können: Das Aussenmaterial der Alben besteht heute in der Regel aus Kartonage, Kunstleder oder Leder, wobei bei besseren Alben ein Schutzkarton, sowie metallene Schutzecken für die Kanten mitgeliefert werden.

Die Albenblätter werden zudem in unterschiedlicher Papierstärke angeboten, die Hintergrundfarbe ist je nach Geschmack Weiss oder Schwarz - hierbei ist auf eine gute Kontrastwirkung zu den Sammelobjekten zu achten.

Die Steckstreifen bei Einsteckbüchern können durchsichtig oder getrübt sein, wobei hier eher auf eine klare Sicht geachtet werden sollte, um jeden Aspekt der Marke betrachten zu können. Einige Anbieter offerieren auch Steckstreifen mit abgerundeten Oberkanten, so dass beim Einsortieren der Marken keine Verletzung der Perforation auftreten kann.

Die Zwischenseiten zwischen den einzelnen Albenblättern bestehen in der Regel aus Pergamin oder aus Kunststoff. Pergamin, das leicht knistert, ist halb transparent und kann leicht verknicken. Es ist zudem nicht wasserdicht, hat aber den empirischen Vorteil, dass es das Markenmaterial nicht angreift und auch "atmet".

Kunststoff verknickt dagegen nicht leicht, ist wasserdicht und transparent. Nachteilig ist aber, dass sich das Material elektrostatisch auflädt und so unerwünschte Nebeneffekte hat. Zudem besteht immer auch ein Restrisiko im Hinblick auf Weichmacher und "Atmungsaktivität".

Der Einband eines Albums weist ebenfalls Qualitätsunterschiede auf: Hier gibt es bei Einsteckblättern doppelte oder einfache Einbände zum Beispiel aus Leinen, was sich entsprechend auf die Stabilität auswirkt.

Bei Albensystemen ist ebenfalls ein Unterschied in der Einbindemechanik festzustellen - Bei einer Schlitzlochung bleiben die Seiten flexibler und verklemmen weniger schnell, zudem sollte man prüfen, ob der Anbieter nicht ein total eigenes Lochsystem eingeführt hat, was zum teuren Erwerb einer Lochmaschine beziehungsweise der Albenblätter vom Hersteller zwingt.

Die Albenblätter bei Albensystemen sollten in der Regel möglichst vielseitig sein - hier sollte der Anbieter möglichst großen Gestaltungsfreiraum lassen, wenn man nicht selber in die Produktion von Albenblättern per PC einsteigen möchte.

Auch die verwendeten Klemmtaschen bei einem Albensystem sollten sorgfältig gewählt sein, auch hier gilt der Grundsatz der Freiheit von Weichmachern und/oder Säuren. Einige Anbieter führen zudem Klemmtaschen, die sich individuell zuschneiden lassen und sich so auch für ungewöhnliche Formate eignen. Desweiteren gibt es auch Klemmtaschen mit Anti- Reflex Beschichtung, um störende Blendwirkung auszuschalten

Ein Tipp noch zu guter letzt: ein regelmäßiges Lüften der Briefmarken verhindert vorzeitiges Ergilben des Materials.


Anbieter


Anbieter in alphabetischer Reihenfolge:

   * Hawid
   * Importa
   * Kobra
   * Leuchtturm
   * Lindner
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   * Philmaster
   * Prinz
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