Zinkkugelpost

aus Philapedia, dem Lexikon der Philatelie.
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Die Zinkkugelpost ist eine besondere Art der Postbeförderung mit Hilfe einer wasserdicht ausgelegten Zinkkugel, deren Füllung so berechnet ist, dass knapp unter der Wasseroberfläche "schwebt". Diese Art der Notbeförderung wurde 1871 während des deutsch-französischen Krieges eingesetzt, um Post über die Seine in das von den deutschen Truppen belagerte Paris hineinzuschmuggeln.

Als zentrale Anlaufstelle für den Versand dieser Post fungierte die Stadt Moulins südöstlich von Bourges. Post, die so ihren Weg in das belagerte Paris finden sollte, wurde mit "Paris par Moulins" gekennzeichnet. Die eingesetzten Zinkkugeln wurden analog auch "Boules de Moulins" genannt, also "Kugeln von Moulins".

Von den angeblich rund 55 Kugeln, die jede bis zu 600 Briefe à 4 Gramm aufnehmen konnte, gelangte allerdings keine an ihr Ziel, sondern einige wenige Kugeln wurden später an Land angetrieben gefunden. Von den eingesetzten 55 Kugeln sind mehr als 35 noch immer unentdeckt, die letzte Entdeckung dieser Art stammt von 1969.

Echt gelaufene Zinkkugelpost ist von daher eine große philatelistische Seltenheit und als solche sehr gesucht.